ZahniCampus Roadshow: Das war Gießen
Am Vorabend angekommen nach dem Passieren unzähliger, gefühlt alle 50 Meter über das Stadtgebiet verteilter Ampeln, bereitete das ZahniCampus-Team sodann die Präsentation im Studentenraum der UKGM vor. Unterstützt vom Fachschaftsvorsitzenden Stephan, der uns eine große Hilfe war, konnten wir über den Tag etwa 90 Studierende begrüßen. Neben unseren Industriepartnern war auch der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) in der Ausstellung vertreten, so dass sich den Besuchern eine noch breitere Palette an Informationen bot.
Zu Verlosung und Gesprächsrunde fanden sich alle im großen Hörsaal des BFS ein. Wie gewohnt wechselten alle Preise die Besitzer und so mancher Gießener Zahni konnte sich über seinen neuen Bluetooth-Lautsprecher oder einen Amazon-Gutschein, ein Jahresabo der „dental online college“ oder einen Fußball — und ein besonders Glücklicher auch über ein iPad. Souverän durch die Verlosung führten Zahnärztin und Humanmedizinerin Dr. Sonja Thole, Vorstandsmitglied des BdZA, und Stephan aus der Fachschaft.
Die anschließende Diskussion fand guten Zuspruch. Etwa 20 Studierende lauschten interessiert den Tipps von Dr. Sonja Thole und erhielten Antwort auf viele Fragen. So zum Beispiel, wann der ideale Zeitpunkt für das Verfassen der Dissertation ist. Dr. Thole wusste hierauf eine klare Antwort: so schnell wie möglich. Es sei besser, erst die Doktorarbeit abzuschließen und den Arbeitsbeginn notfalls einige Monate zu verschieben. Ist man erst im täglichen Arbeitsprozess eingespannt, habe man meist andere Sachen im Kopf, was den Abschluss dann unnötig verzögert. Auch sollte man sich rechtzeitig um Doktorvater oder -mutter bemühen, was speziell in Gießen laut Aussage einiger Studierender nicht ganz unproblematisch ist.
Das Vorgehen bei der Bewerbung um eine Assistenzstelle war eine weitere Frage, deren Beantwortung die Zahnis aufmerksam lauschten. Tipp der erfahrenen Zahnärztin Dr. Thole: Nicht nur darauf warten, dass Stellenangebote ins Haus flattern, sondern selbst tätig werden und Initiativbewerbungen versenden! So steigen die Chancen, in der Wunschpraxis oder einer Praxis mit bevorzugtem Schwerpunkt arbeiten zu können, erheblich. Auch das Hospitieren in einer Praxis ist ein gutes Mittel, um vorab einen Einblick zu bekommen. Ein Praktikum schon während des Studiums, auch wenn man noch nicht viel selbst Hand anlegen darf, ist ebenfalls empfehlenswert. Informationen über in Frage kommende Praxen gibt es z.B. bei Zahnärzte-Stammtischen, die in vielen Städten abgehalten werden.
Ein wichtiger Aspekt, der beim Arbeitseinstieg bzw. der Suche nach einer Assistenzstelle beachtet werden sollte, ist das Sammeln von Praxiserfahrung. Ländliche Praxen sind hier einer High-End-Praxis in der Großstadt zu bevorzugen, da sie dem Bewerber oft mehr Freiraum bei der Patientenbehandlung bieten können, was das Gewinnen von mehr Routine in kürzerer Zeit erleichtert. Möchte man seine Assistenzzeit in mehreren Praxen verbringen, ist dies grundsätzlich kein Problem, sofern man die zuständige KZV rechtzeitig über den Wechsel informiert.
Besprochen wurden auch mögliche Zusatzqualifikationen, z.B. als Gutachter. Wer an einem gewissen Maß an zusätzlicher Schreibarbeit Freude hat, für den kann diese Tätigkeit eine gute Erweiterung seines Arbeitsspektrums sein. Steht die Entscheidung zwischen Fach(zahn)arzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie oder Oralchirurgie an, kann der bevorzugte zukünftige Tätigkeitsort eine gute Hilfe sein: Wer an der Uni bleiben möchte, für den ist der MKG-Chirurg eine durchaus sinnvolle Weiterbildung, in der Praxis reicht dagegen meist der Oralchirurg aus.
Mit der ausdrücklichen Einladung, sich in der Standespolitik zu engagieren, schloss Dr. Sonja Tholen die Gesprächsrunde. Das ZahniCampus-Team bedankt sich bei der Uni Gießen und hier besonders beim Fachschaftsvorsitzenden Stephan für die Unterstüztung, bei den Vertretern des FVDZ und Dr. Sonja Tholen und natürlich bei allen Teilnehmern für das rege Interesse. Wir sehen uns Ende April bei unserer nächsten Station in Marburg!